Eigentlich geht es nur um die phonetische Übersetzung zweier chinesischer Schriftzeichen (詠春), die sich in Europa meist auf den gleichen Ursprung nämlich auf Yip (Ip) Man berufen.
Als Yip Man 1949 nach Hongkong kam, war die Stadt eine englische Kolonie (1843-1997) und die meistverbreitete Fremdsprache Englisch.
Der chinesische Begriff 詠春 lässt sich in englischer Sprache phonetisch am ehesten als Wing Chun bezeichnen, was bis heute weltweit als Oberbegriff genutzt wird.
Da Wing Chun gekürzt auch „WC“ genannt wird und damit Grund zum Spott lieferte, entschied sich Yip Man für die Schreibweise Ving Tsun Kung Fu. Auch weil ihm der Begriff wegen dem „V“ wie Victory (englisch. Sieg) passender erschien.
Schließlich gründete er unter diesem Namen 1967 (5 Jahre vor seinem Tod) den ersten Ving Tsun Verband mit Sitz in Hongkong.
Die „Ving Tsun Athletic Association“
Um sich von ehemaligen Lehrern und Mitschülern abzugrenzen, werden auch Schreibweisen wie Wing Tsun, Wing Tzun, Wing Tjun oder Yong Tjun (Chin.-Mandarin) verwendet.
Auch in Europa gibt es inzwischen unzählige Wing Tsun Verbände wie zum Beispiel die EWTO, WTEO, WTAS, IWKA, IWTSA, DVT... und viele mehr.
Mir erscheinen einzelne Konflikte zu Schreibweisen als eher nebensächlich, denn verbandsübergreifend und partnerschaftlich sollten alle Ausbilder das Ziel haben, diese einmalige Kampfkunst authentisch und gewissenhaft eine Generation weiter zu geben.